
„Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind.“
Psychologische Placebotherapie
Die Kraft der psychologischen Placebotherapie
Aufgrund der aktuellen Forschungsergebnisse biete ich in meiner Praxis die psychologische Placebotherapie an. Nach einer ausführlichen Erklärung des Placeboeffekts und mit Ihrer Einwilligung nutze ich auf der Basis der Positiven Psychologie hypnotherapeutische Ansätze, um Ihre Erwartungshaltung und Aufmerksamkeitslenkung zu stärken, so dass Sie entweder ein Open-Label-Placebo oder ein imaginäres Placebo (also nur die Vorstellung, dass Sie eine Pille einnehmen) im Alltag zur Verbesserung Ihrer Situation einsetzen können.
Placebo
Ein Placebo ist ein Scheinmedikament, das keinen aktiven Wirkstoff enthält. Trotz dieser Tatsache können Placebos erstaunliche Heilungseffekte hervorrufen. Studien haben gezeigt, dass Placebos besonders wirksam sind bei der Linderung von Schmerzen, Depressionen, Angstzuständen, Schlafstörungen und vegetativen Beschwerden. Der Schlüssel zu diesem Effekt liegt in der Erwartungshaltung und der psychologischen Bedeutung, die die Patientin / der Patient dem Placebo beimisst.
Open-Label-Placebo
Im Gegensatz zur traditionellen Placebotherapie, bei der die Behandelten nicht wissen, dass sie ein Placebo einnehmen, wird bei der Open-Label-Placebotherapie offen kommuniziert, dass es sich um ein Placebo (z.B. Globuli/ Tabletten aus Milchzucker, welche keine Wirkstoffe enthalten) handelt. Trotz dieses Wissens berichten Patienten und Patientinnen von signifikanten Verbesserungen ihrer Symptome. Dies liegt daran, dass der Glaube an die Wirkung des Placebos und die damit verbundene positive Erwartungshaltung körpereigene Heilungsprozesse in Gang setzen können.
Die Open-Label-Placebotherapie wird als ethisch vertretbare Alternative zu traditionellen Placebos angesehen, da sie ohne Täuschung auskommt. Die Patienten und Patientinnen werden vollständig über die Natur des Placebos informiert und können so eine informierte Entscheidung treffen.
Die Open-Label-Placebotherapie nutzt die erstaunliche Fähigkeit des menschlichen Geistes, Heilungsprozesse zu aktivieren, selbst wenn die Behandelten wissen, dass sie ein Placebo einnehmen und selbst dann, wenn sie nicht an die Wirkung des Placebos glauben.
Imaginiertes Placebo
Die Untersuchung von Prof. Dr. Jens Gaab (Universität Basel) zeigte, dass auch eine Wirkung erzielt wird, wenn der Mensch sich die Einnahme einer Pille (imaginiertes Placebo) nur vorstellt.
State of the art
Diese Therapieformen haben in den letzten Jahren erhebliches wissenschaftliches Interesse geweckt und zeigen vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung verschiedenster Beschwerden. Hier ein paar aktuelle Studien zur Open-Label-Placebotherapie:
Eine systematische Überprüfung und Meta-Analyse von Melina von Wernsdorff und Kollegen zeigte, dass Open-Label-Placebos bei verschiedenen medizinischen und psychischen Störungen wirksam sein können.
Eine Studie von Y. Nestoriuc und J. Kleine-Borgmann untersuchte die klinische Evidenz und neuen Forschungsansätze zur Open-Label-Placebotherapie und fand positive Effekte bei gastrointestinalen, neurologischen und psychosomatischen Beschwerden.
Eine weitere Studie von A. Hahn und Kollegen zeigte, dass selbst bei Kenntnis der Placebo-Natur eine signifikante Reduktion von Traurigkeit und autonomen Erregungszuständen erreicht werden kann.
Eine Studie von J. Gaab und Kollegen zeigte, dass imaginierte Placebos Prüfungsängste reduzieren.
Fazit
Auch wenn Sie wissen, dass sie ein Placebo einnehmen oder sich auch nur vorstellen, ein solches einzunehmen, können die positiven Erwartungen und die damit verbundenen psychologischen Mechanismen starke therapeutische Effekte hervorrufen. Und zwar auch wenn Sie nicht daran glauben! Dies zeigt, wie mächtig die menschliche Vorstellungskraft und die Erwartungshaltung in der medizinischen und psychotherapeutischen Behandlung sein können.
Diesen Effekt können Sie in meiner Praxis zur Verbesserung Ihrer Situation nutzen. Er kann eigenverantwortlich als Ergänzung – nicht jedoch als Ersatz für notwendige psychotherapeutische oder medizinische Behandlungen – eingesetzt werden.
Rahmenbedingungen
Es werden 2 Termine zu je 1,5 Stunden geplant, dies im Abstand von 3 bis 5 Wochen. Daher entstehen für Sie als Selbstzahlende die folgenden Kosten: 160 CHF/Stunde = 480 CHF pro psychologische Placebotherapie.
Literatur
Gaab, J., et al. (2023). Imaginary pills and open-label placebos can reduce test anxiety by means of placebo mechanisms. International Journal of Clinical and Health Psychology. https://ichgcp.net/de/clinical-trials-registry/publications/262093-imaginary-pills-and-open-label-placebos-can-reduce-test-anxiety-by-means-of-placebo-mechanisms
Gaab, J., et al. (2020). Open-Label Placebo Treatment for Acute Postoperative Pain: A Randomized Controlled Trial (OLP-POP Study). Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung. https://universe.unibas.ch/org-units/94/research-groups/11263/overview
Gaab, J., et al. (2023). Open-label placebo – What’s next? University of Basel. https://dbe.unibas.ch/fileadmin/user_upload/dbe/03_Education/PhD_Program/Abstract_Jens_Gaab.pdf
Hahn, A., et al. (2022). Even when you know it is a placebo, you experience less sadness: First evidence from an experimental open-label placebo investigation. Journal of Affective Disorders, 296, 1-8. https://doi.org/10.1016/j.jad.2022.02.043
Nestoriuc, Y., & Kleine-Borgmann, J. (2020). Der Schein trügt nicht – klinische Evidenz und neue Forschungsansätze zum Open-label-Placebo. Nervenarzt, 91(11), 1045-1053. https://doi.org/10.1007/s00115-020-00953-6
von Wernsdorff, M., et al. (2020). Effects of open-label placebos in clinical trials: a systematic review and meta-analysis. European Journal of Clinical Investigation, 50(3), e13259. https://doi.org/10.1111/eci.13259